28/03/2019 von Mag. Andrea Zirknitzer 0 Kommentare
Literarische Wochen in der Tourismusschule
Günter Kaindlstorfer und Stefanie E. Auffanger lasen aus ihren aktuellen Büchern. Dazu versuchten sich SchülerInnen in „Schreibmeditation“.
Die 4. Jahrgänge lernten den ersten Roman des bekannten Ö1-Journalisten Günter Kaindlstorfer kennen. „Edelweiß“ hat real historische Hintergründe, die Handlung wurde aber von Kärnten ins Salzkammergut verlegt. Das Buch spielt in den letzten Wochen des 2. Weltkriegs und im Heute. Leicht verändert beschreibt Kaindlstorfer auch historische Personen aus dem Widerstand. Die Hauptfigur Fritz läuft zu den Amerikanern über, wird als Spion ausgebildet und springt mit dem Fallschirm im österreichisch-bayrischen Grenzgebiet ab. Nach dem Verrat durch einen Kameraden muss er sich alleine durchschlagen. Bei den WiderstandskämpferInnen in Linz und im Salzkammergut findet er Unterstützung. Er überlebt die Zerstörung Attnang-Puchheims durch alliierte Bomber und das Kriegsende. Seine Tochter findet nach seinem Tod Aufzeichnungen, die ihren Vater in einem anderen Licht erscheinen lassen. Das Buch ist zwar kein Krimi, aber spannend wie ein solcher. Dank genauer Recherche und Zeitzeugengesprächen sowie einer klaren und deutlichen Sprache wird darin die Kriegs- und Nachkriegszeit lebendig und fassbar.
Im Gespräch mit den SchülerInnen erzählte Kaindlstorfer viel von sich und dem Schreibprozess. So einiges lässt sich auch auf das Schreiben im und für den Unterricht anwenden. Planung und Überarbeitung – für SchülerInnen oft eine lästige Forderung der Lehrpersonen – sind für den Autor unabdingbar für das Verfassen von Texten.
Die 3. Jahrgänge kamen in den Genuss einer Lesung der Ischlerin Stefanie E. Auffanger, einer ehemaligen Absolventin des Aufbaulehrgangs unserer Schule. Sie schreibt Salzkammergut-Krimis, bisher 3 Stück, und das recht erfolgreich. Diese sind voll mit Lokalkolorit, die Figuren schräg und teilweise urkomisch, aber recht authentisch geschildert. Die Autorin las aus ihrem ersten Krimi „Goiserer Krawatte“. Am Nachmittag gab es für Freiwillige eine Schreibwerkstatt mit „Schreibmeditation“. Auffanger erklärte die verschiedenen Techniken, anschließend durften bei den SchülerInnen die Gedanken frei fließen. Sie gingen sehr konzentriert ans Werk, wie man an den Bildern sehen kann!
Mit diesen zwei Kulturprojekten ist der Lesezyklus vorerst abgeschlossen. Für die 3. Jahrgänge geht es mit „Kultur pur“ weiter zur Kulturexkursion nach Wien.
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